In der Welt der digitalen Transformation stehen Organisationen häufig vor dem Dilemma, lokalisierte, oft hochspezialisierte Anwendungen mit einem umfassenderen, standardisierten ERP-System zu integrieren. Lokale Niederlassungen oder Geschäftseinheiten verfügen möglicherweise über Anwendungen, die perfekt auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Doch bei der Implementierung eines globalen ERP-Systems passen diese Tools oft nicht nahtlos in die neue Plattform. Wie können Unternehmen die Notwendigkeit fortschrittlicher, lokalisierter Funktionalitäten mit den Vorteilen einer integrierten Lösung, die Konsistenz und Standardisierung im gesamten Unternehmen bringt, in Einklang bringen? Diese Herausforderung ist häufiger, als man denkt, und zu verstehen, wie man sie angeht, kann den Erfolg einer digitalen Transformation erheblich beeinflussen.
Lokalisierte Anwendungen, die häufig in spezifischen Geschäftseinheiten oder Regionen implementiert werden, erfüllen eine wichtige Funktion in Organisationen. Diese Systeme sind in der Regel darauf ausgelegt, die einzigartigen Bedürfnisse bestimmter Märkte, Abteilungen oder Prozesse zu erfüllen und bieten oft hochspezialisierte Funktionalitäten. Zum Beispiel kann eine regionale Niederlassung auf eine maßgeschneiderte Lösung angewiesen sein, die eine spezifische regulatorische Anforderung oder einen lokalen Prozess abdeckt, den ein globales ERP-System möglicherweise nicht von Haus aus unterstützt.
In vielen Fällen sind diese lokalisierten Anwendungen tief in die täglichen Arbeitsabläufe der Benutzer integriert. Mitarbeiter haben sich möglicherweise an die Funktionsweise dieser Anwendungen gewöhnt, die oft perfekt auf die einzigartigen Anforderungen einer bestimmten Region oder Funktion zugeschnitten wurden. Diese hohe Spezialisierung sowie die resultierende Benutzerzufriedenheit und Produktivität können den Übergang zu einem neuen System entmutigend erscheinen lassen. Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass diese lokalisierten Tools auch nach der Einführung eines integrierten ERP-Systems weiterhin wertvoll bleiben.
Eine der wichtigsten Strategien zur Verwaltung mehrerer Systeme, einschließlich lokalisierter Anwendungen, ist eine starke Governance. Bei einem multinationalen Unternehmen muss es eine zentrale Steuerungsinstanz geben – in der Regel einen Leiter der Technologie- oder Informationsabteilung –, die den gesamten Technologie-Landschaft des Unternehmens versteht. Dieses Governance-Team ist dafür verantwortlich, eine Übersicht über alle verwendeten Anwendungen, deren Verbindungen sowie die ein- und ausgehenden Datenströme zu führen.
Diese Governance-Schicht ist entscheidend, da sie sicherstellt, dass lokalisierte Anwendungen nicht zu isolierten Silos innerhalb der Organisation werden. Durch das Verständnis der von jeder Anwendung bereitgestellten Funktionalitäten kann die Steuerungsinstanz bewerten, wie diese Systeme entweder in das neue ERP-System integriert oder kontrolliert abgeschafft werden können. Dieses Verständnis ermöglicht auch bessere Entscheidungen darüber, ob eine bestimmte Anwendung beibehalten, ersetzt oder in die breitere ERP-Infrastruktur integriert werden sollte.
Der nächste Schritt zur Bewältigung der Herausforderungen lokalisierter Anwendungen besteht darin, die Funktionalitäten dieser Systeme in den Kontext des neuen ERP-Systems zu übertragen. Dabei geht es nicht nur um die technische Integration – es geht darum, den Kernwert jeder lokalisierten Anwendung zu verstehen und festzustellen, wie dieser Wert in einem stärker standardisierten, globalen System erhalten bleiben kann. Zum Beispiel, wenn eine lokalisierte Anwendung zur Verwaltung einer spezifischen Compliance-Anforderung in einer Region verwendet wird, sollte das Ziel darin bestehen, entweder diese Funktionalität im neuen ERP-System zu replizieren oder eine Möglichkeit zur Integration zu finden, sodass der Geschäftsprozess unverändert bleibt.
Selbst nach der Entscheidung, wie lokalisierte Anwendungen integriert oder ersetzt werden sollen, liegt die wahre Herausforderung oft im Umgang mit den Veränderungen. Benutzer, die an ihre alten Systeme gewöhnt sind, könnten dem neuen, integrierten ERP-System gegenüber Widerstand zeigen, insbesondere wenn sie das Gefühl haben, dass ihre spezifischen Bedürfnisse nicht mehr erfüllt werden. Hier wird das Change Management entscheidend.
Der Schlüssel, lokalisierte Anwendungen und ein integriertes ERP-System erfolgreich in Einklang zu bringen, liegt im Verständnis des Wertes beider Ansätze. Lokalisierte Anwendungen bieten spezialisierte Funktionalitäten, die die Produktivität in spezifischen Regionen oder Geschäftseinheiten steigern können. Gleichzeitig erfordert die Notwendigkeit von Integration und Standardisierung einen ganzheitlicheren Ansatz.
Bei Third Stage Consulting sind wir darauf spezialisiert, Organisationen bei der erfolgreichen Bewältigung der Herausforderungen der digitalen Transformation zu unterstützen. Unser Expertenteam begleitet Sie von der ersten Strategieentwicklung bis zur Umsetzung und darüber hinaus.